Teilprojekt "Palliativmedizin"

Studienziel

Ziel des Teilprojekts ist die explorative, qualitative Erhebung der Chancen und Grenzen von Kundenorientierung aus Sicht von Palliativpatienten sowie deren Angehörigen. Die konkrete Erkundung der Realisierung und Begrenzung von Kundenorientierung erweist sich als besonders relevant im Bereich der Palliativmedizin, da hier einerseits der Patientenperspektive durch die Betonung von größtmöglicher Lebensqualität ein zentraler Stellenwert beigemessen wird, andererseits jedoch das palliativmedizinische Patientenkollektiv nicht unhinterfragt als souverän gelten kann.

Ausgehend von dem – durch den Kundenbegriff transportierten – Topos des souveränen Patienten stehen deshalb die subjektiven Konzepte von Selbstbestimmung und Autonomie der Palliativpatienten in ihrer Verknüpfung bzw. Abgrenzung zum jeweiligen Patienten- und Kundenverständnis im Fokus der Befragung.  

Aufgrund der hohen Bedeutung von Angehörigen im palliativmedizinischen Kontext werden neben Palliativpatienten auch Angehörige als „Kunden 2. Ordnung“ befragt.

Fragestellungen

Folgende Fragestellungen operationalisieren das Erkenntnisinteresse der Befragung:

• Welche subjektiven Konstruktionen von Autonomie, Selbstbestimmung, Entscheidungsverantwortung und Entscheidungsfreiheit zeigen sich bei Palliativpatienten und deren Angehörigen? Wo liegen die Grenzen dieser Konzepte? Wie lassen sich die Konzepte sowie die diesbezüglich thematisierten Grenzen in Bezug zur Kundenorientierung setzen?
• Was beinhaltet die Rolle des Patienten als Kunde aus Sicht der Palliativpatienten und der Angehörigen? Inwieweit attribuieren sich Palliativpatienten und Angehörige die Rolle des Kunden? Welche kognitiven Repräsentationen und Handlungsskripts lassen sich nachzeichnen?
• Wo bricht das Bild des mündigen Patienten bzw. das Bild vom Kunden mit dem Selbstbild der Palliativpatienten und der Angehörigen?
• Inwieweit haben Palliativpatienten und Angehörige Partnerschaftlichkeit in der Arzt-Patient-Beziehung erlebt? Was würden Sie sich optimalerweise wünschen? Welche Rückschlüsse lassen sich hinsichtlich des Konzeptes der Kundenorientierung ziehen?

Studiendesign

Kontakt: katharina.seibel@uniklinik-freiburg.de